Die 60-jährige Erfolgsgeschichte des GGI

Festakt zum 60-jährigen Schuljubiläum des GGI

In einem rundum gelungenen Festakt präsentierte sich das GGI zu seinem 60-jährigen Schuljubiläum.

Schon das Rahmenprogramm zeigte eine eindrucksvolle Kombination von Beiträgen aus dem aktuellen Schulleben und Erinnerungen an frühere Zeiten.

Die erst vor einem Jahr gegründete Bläser-AG eröffnete den Festakt mit einem Marsch von Wilhelm Tell und Beethovens Ode an die Freude. Der Swing Chor, zusammengesetzt aus Schülerinnen und Schüler aller Jahrgänge, ergänzte das Rahmenprogramm mit vielstimmigen Darbietungen des „C-Jam Blues“ und „Chiquitita“ von Abba.

Malte Holthusen, Schulleiter des GGI, verquickte in seiner Rede die Weltgeschichte mit regionalen Ereignissen und der Entscheidung zum Bau des GGI, eines Gymnasiums auf dem Land, dessen Konzept bundesweit Beachtung fand. „Mittlerweile ist das gesamte Gebäude in die Jahre gekommen“, so Holthusen, „viele Räume sind in einem schlechten Zustand und immer wieder regnet es an verschiedenen Stellen durch das Dach“. Man spürte dabei Holthusens Verbundenheit zur Schule, obwohl er erst seit zwei Jahren im Amt ist.

Die baulichen Mängel und Turbulenzen der Schulpolitik, besonders während Corona, haben es erschwert, den Blick auf das Wesentliche zu behalten, die Bildung der Schüler und Schülerinnen. „Wir feiern den besagten Mut und die Weitsicht der Schulgründer und dass die Schule nach 60 Jahren ein lebendiger und nicht mehr wegzudenkender Bestandteil der Gemeinde Ilsede ist“, endete Holthusen seine Festrede.

Nachdem Musiklehrer Klaus Henneicke und Schülerin Jana Diederich eindrucksvoll den vierhändig Walzer (Op.39) von Brahms darboten, betonten Gäste aus der Politik die Wichtigkeit der Bildung sowie die Ausnahmestellung des GGI als Gymnasium auf dem Lande. Landrat Henning Heiß fokussierte in seinem Beitrag mehr die allgemeine Wichtigkeit der Bildung an Gymnasien als die konkreten Sorgen und Nöte des GGI. Anke Steckhan, Schuldezernentin, zeigte Empathie für die aktuelle Situation des GGI, welches nicht nur baulich, sondern auch schulpolitisch in einer großen Krise stecke. „Umso wichtiger ist es, mit Mut und Kompetenz die Probleme anzugehen. Gemeinsam ist man so viel stärker“, so Steckhan. Bürgermeister der Gemeinde Ilsede, Nils Neuhäuser genannt Holtbrügge, betonte die zentrale Lage des GGI und die Wichtigkeit, Schülerinnen und Schüler in einer Welt mit Kriegen und Katastrophen mit Bildung auszustatten. Ortsbürgermeister Thomas Kirchmann erlebte als Vater dreier Kinder einen Teil der Entwicklung des GGI hautnah mit und Prof. Dr. Hans-Jürgen Ebeling, Abiturient des ersten Abijahrganges 1966, hob in seiner anekdotischen Rede humorvoll den Unterschied zwischen damaligen und heutigen Abiturienten hervor und blickte auf eine „60-jährige Erfolgsgeschichte des GGI“ zurück.

Mit einer Videobotschaft übermittelten Caren Miosga (Tagesthemensprecherin) und Karsten Stöter (Träger des Deutschen Filmpreises 2018) als ehemalige Schüler Grußworte an das GGI und erinnerten sich dabei in äußerst amüsanter gegenseitiger Befragung an Szenen aus dem Leben ihrer Schulzeit. „Ich habe in einer Englischarbeit einen riesigen Spicker im Heft liegen gelassen und mich ordentlich dafür geschämt“, so Miosga. Stöter offenbarte eine diffuse Erinnerung an seine ersten Küsse am Wolfsbrunnen.

Die Tanzperformance aus dem Leben der Pina Bausch stellte einen weiteren Höhepunkt des Festaktes dar. Eine Schülerinnengruppe (Jg. 11) des Darstellendes-Spiel-Kurses von Helge Meyer präsentierte mit anmutigen und ausdrucksstarken Bewegungen Alltagssituationen des Lebens von Bausch, ergänzt mit starken Lichtbildimpressionen.

Sowohl die Schulband „Mojo Square Blues Orchestra“ als auch die „Upper Voices“, ehemalige SchülerInnen des GGI, rundeten die Veranstaltung musikalisch gelungen und locker ab, bevor die geladenen Gäste, unter denen sich auch die beiden langjährigen letzten Schulleitungen, Heinz Möller und Elke Heinzel befanden, beim anschließenden Sektempfang über Gesehenes und Erlebtes plauderten und eine liebevoll erstellte Festschrift mit Ein- und Überblicken über die letzten 60 Jahre des GGI erwerben konnten.

Irene Mildner

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